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Inhalationstrauma

Vom Tox-doc , hier mit Erlaubnis publiziert:

Inhalationstrauma

Die Inhalation von heißen und toxischen Gasen stellen heute die Haupttodesursache bei Feuerunfällen dar. Bei längerer Expositionszeit und höheren Konzen-trationen können Schädigungen der Bronchien oder gar der Alveolen auftreten. Besonders bei Bränden in geschlossenen Räumen und Ruß im Nasen-Rachen-Raum muß an ein Inhalationstrauma gedacht werden.

Bei MCS/GCI und TILT liegen die Grenzwerte bei ca. 1/10000 gegenüber noch-Gesunden ! Medikamente werden auch dabei kaum oder noch in ganz bestimmten Ausmaß vertragen, man muß diese schwere Behinderung kennen, wenn man behandelt. Unsere Ausweise (siehe unten)  werden auch diese Sachen vermerkt haben, denn Notärzte hören nur auf Ärzte und müssen im Notfall so handeln; sie haben keine Zeit für langatmige Erklärungen von Laien, die in der Regel am Schock sind und auch ohne diesen nichts beitragen können.

Bei der Verbrennung von Kunststoffen oder biologischen Materialien kommt es zur Entstehung von Reizgasen (z.B. Ammoniak, Salzsäure, Phosgen, Nitrosegase). Die Inhalation von wasserlöslichen Reizgasen wie Ammoniak und Chlorkohlenwasserstoff führt bereits in geringer Konzentration zu Schleimhautreaktionen, Augentränen, Husten oder Stimmlosigkeit.

Da lipophile Reizgase wie Phosgen oder Nitrosegase nicht sofort resorbiert werden, gelangen sie in die tiefen Atemwege und können dort zu Schädigungen der Alveolaren führen. Nach geringen Primärsymptomen und anschließender Symptomfreiheit kommt es oft erst nach mehreren Stunden zu einem toxischen Lungenödem mit Atemnot und spastischer Dyspnoe.

Die topische Verabreichung von Dexamethason über ein Dosier-Aerosol kann sowohl bei lokalen Reizerscheinungen der Atemwege als auch beim toxischen Lungenödem erwogen werden. Da sich eine Gasaustauschstörung oder eine Atemwegsbehinderung erst nach Stunden entwickelt, ist bei fehlender Dyspnoe eine prophylaktische Intubation nicht indiziert.

Bei Bränden mit größerer Rauchentwicklung muß immer an eine Inhalationsin-toxikation durch Kohlenmonoxid (CO) gedacht werden. Durch die hohe Bindungsaffinität von CO zum Hämoglobin kommt es zu einer Hemmung der Sauerstoffbindung. Heftige Kopfschmerzen, Schwindel, Unruhe und rosige Hautfarbe können als erste klinische Symptome auftreten. Bei höheren CO-Hb-Konzentrationen kommt es zu Sehstörungen, Krämpfen und Bewußtlosigkeit. Therapeutisch wichtig ist eine sofortige Gabe von reinem Sauerstoff und in schweren Fällen die Beatmung mit PEEP.