Ulf Sauerbrey ADHS durch Umweltgifte?
Schadstoffe in der Kinderumwelt
Im Alltag von Kindern findet sich heute eine Vielzahl verschiedener Umweltgifte, deren Rolle in der Entstehung kindlicher Verhaltensauffälligkeiten wenig beachtet ist. Medizinische Studie verweisen jedoch durchaus auf neurotoxische Schadstoffe, die für die Entstehung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bedeutsam sind. Da Pädagogik die Bedingungen des Aufwachsens von Kindern ständig prüfen muss, schneidet dieses Thema auch die Erziehungswissenschaft. Ein Überblick über Umweltgifte als Risikofaktoren der ADHS ist für Pädagogen und Eltern unabdingbar.
Das Buch ermöglicht dem Leser einen auf empirischen Studien basierenden Gesamtüberblick zu alltäglichen Umweltgiften, die ADHS verursachen oder zumindest verstärken können. Die Publikation bietet im wissenschaftlichen Diskurs über ADHS bisher kaum beachtete Faktoren und gibt einen ersten Gesamtüberblick über Studien zu Umweltgiften und ADHS. Somit erweitert die Abhandlung den wissenschaftlichen Diskurs um einen wesentlichen Risikofaktor
12,90 €, 110 S., Pädagogische Reform (PRe),, Bd. 11, 1. Auflage 2010, ISBN 978-3-941854-14-7
Kommentar von Ingrid Scherrmann auf amazon.de: Ein Buch, das alle im Umfeld von Kindern mit ADHS kennen sollten.
Es ist an der Zeit, dass über die ursächliche Bedeutung von Schadstoffen im Zusammenhang mit ADHS diskutiert wird. Ulf Sauerbrey gibt in seinem Buch "ADHS durch Umweltgifte?" dazu wichtige Informationen.
Er gibt nicht nur einen sachlichen, präzisen und verständlichen Überblick über die vorhandene Fülle an Forschungsergebnissen zu möglichen Zusammenhängen zwischen Neurotoxinen wie Blei, Polychlorierte Biphenyle, Pestizide, Quecksilber und ADHS, sondern er zeigt auch sehr deutlich auf, an welchen Stellen noch Forschungsbedarf besteht.
Im Nachwort beschreibt Erik Petersen in kompakter Kurzform wie Neurotoxine im täglichen Leben reduziert werden können.
Ich wünsche dem Buch rasche und große Verbreitung sowohl bei Eltern als auch bei Ärzten, Pädagogen, Psychologen und Medien, denn um das Leben von Kindern mit ADHS und das deren Eltern und Lehrern zu erleichtern, ist es dringend notwendig, dass diese Zusammenhänge nicht länger tabuisiert werden sondern nach Lösungen zur Schadstoffreduktion im Umfeld der betroffenen Kinder gesucht wird.
http://www.amazon.de/ADHS-durch-Umweltgifte-Ulf-Sauerbrey/dp/3941854143
aus umg 1/2010:
AD(H)S und Umweltgifte - eine Aktualisierung der Studienlage
Die Studienlage zu Umweltgiften als empirisch nachgewiesenen Risikofaktoren der kindlichen
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (AD(H)S) ist inzwischen umfangreich. Die Datenlage wies jedoch bisher Unzulänglichkeiten bei den diagnostischen Kriterien auf, die einigen toxikologischen Untersuchungen zugrunde lagen. Ebenso sind Erhebungen postnataler Exposition nicht ausreichend vorhanden. Zudem könnten weitere chemische Noxen bedeutsam sein, die im Kinderalltag vorkommen, die jedoch bisher nicht oder nicht ausreichend untersucht worden sind. Der Artikel fasst daher die Ergebnisse neuerer empirischer Studien zu Blei, Phthalaten und Tabakrauch seit 2008 zusammen.
Es zeigt sich, dass Umweltgifte in der multifaktoriellen Genese der AD(H)S zukünftig in Diagnostik und Therapie, besonders jedoch in der Prävention, dringend berücksichtigt werden sollten. Schadstoffe könnten insgesamt ein deutlich größerer Risikofaktor für AD(H)S sein, als bisher weitgehend angenommen wird.
Schlüsselworte: ADS, ADHS, Kinder, Neurotoxine, Umweltgifte, Blei, Phthalate, Tabakrauch
den ganzen Artikel als pdf-file: umg-1.10-Sauerbrey.pdf
aus umg 4/2008:
Ulf Sauerbrey
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitsstoerung (ADHS) durch Umweltgifte
Die haeufigsten chemischen Belastungen von Kindern sind Umweltgifte und lebensstilbedingte Noxen. Eine Exposition beginnt bereits vor der Geburt. Mitunter koennen diese Belastungen langfristig weitaus staerker auf die kindliche Entwicklung wirken, als bisher angenommen. Die Situation von Kindern in Bezug auf Umweltgifte wird vor dem Hintergrund der Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitaets-stoerung (ADHS) diskutiert. Neue studien zu Tabakrauch, Blei, PCBs, Pestiziden, Quecksilber und Mangan verdichten die Hinweise auf neurotoxische Schaedigungen, deren Symptomatik starke Aehnlichkeiten zur kindlichen ADHS aufzeigt. Neurotoxine muessen zukuenftig weitaus staerker als Risikofaktor beruecksichtigt werden. Es zeigt sich zudem, dass interdisziplinaere Arbeit fuer eine Kinderumwelt und damit ein Erziehungsumfeld ohne Neurotoxine notwendig ist. die Erziehungswissenschaft muss sich an der Diskussion beteiligen, da sozialpaedagogische Massnahmen nach gegenwaertigem Kenntnisstand nur einen Teil der Intervention bei Verhaltensauffaelligkeiten im Kindes- und Jugendalter darstellen. Praevention kommt eine besondere Rolle zu, da paedagogische Rahmenbedingungen, Arrangements und Settings, in denen Kinder sich entwickeln koennen, ein gesundheitlich unbedenkliches Umfeld in die paedagogische Planung integrieren muessen.
Schluesselworte: ADHS, Kinder, Neurotoxine, Umweltgifte, lebensstilbedingte Noxen.
den ganzen Artikel als pdf-file: umg-408-Sauerbrey.pdf
Weitere Informationen zu "Kindheit und Umwelt" finden Sie auf der Website der Zeitschrift umwelt-medizin-Gesellschaft (umg): https://www.forum-medizin.de/umwelt-medizin-gesellschaft
Dank an die Zeitschrift Umwelt-Medizin-Gesellschaft (umg) und den Autor, den Artikel hier veroeffentlichen zu koennen.