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23.09.2022 

"Struktur der weißen Substanz verändert sich ISGlobal-Wissenschaftlern zufolge durch Feinstaub

Forscher des Barcelona Institute for Global Health (ISGlobal) http://isglobal.org/en haben bei Kindern im Alter von neun bis zwölf Jahren einen Zusammenhang zwischen der Belastung mit Luftschadstoffen in der Gebärmutter und Veränderungen der strukturellen Konnektivität der weißen Substanz des Gehirns nachgewiesen. Je größer die Belastung vor dem fünften Lebensjahr ist, desto größer sind auch die in der Präadoleszenz beobachteten Veränderungen der Struktur des Gehirns. Eine abnormale Mikrostruktur der weißen Substanz wurde mit Depressionen, Angst- sowie Autismus-Spektrum-Störungen in Verbindung gebracht.

Daten einer großen Kohorte

Die Studie hat auch einen Zusammenhang zwischen der Belastung mit Feinstaub (PM2.5) und dem Volumen des Putamen nachgewiesen. Dabei handelt es sich um eine Struktur im Gehirn, die mit der motorischen Funktion, Lernvorgängen und vielen anderen Funktionen in Verbindung steht. Je größer die Belastung mit PM2.5 vor allem in den ersten beiden Lebensjahren war, desto größer war auch das Volumen des Putamen in der Präadoleszenz. Laut Erstautorin Anne-Claire Binter wurde ein vergrößertes Putamen mit bestimmten psychiatrischen Erkrankungen wie Schizophrenie, Autismus-Spektrum-Störungen und Zwangsstörungen in Verbindung gebracht.  …. "

Mehr unter https://www.pressetext.com/news/20220923009 

Original: 

Air pollution, white matter microstructure, and brain volumes: Periods of susceptibility from pregnancy to preadolescence

https://www.sciencedirect.com

Kommentar Scherrmann: die Ergebnisse dieser Studie sollten Pflichtlektüre nicht nur für Eltern sondern auch für Politiker*Innen, Gynäkolog*innen und Kinderärzt*innen sein.

vom Deutschen Ärzteblatt  vom 21.04.2022:

Luftverschmutzung mit positiven Tests auf SARS-CoV-2 assoziiert

Stockholm – Eine verstaerkte Luftverschmutzung koennte mit dem Risiko fuer eine Infektion mit SARS-CoV-2 in Verbindung stehen. Dies zeigt eine Studie mit jungen Schweden, bei denen eine kurzfristige Exposition gegenueber Feinstaub und Kohlenstoff mit erhoehter Wahrscheinlichkeit einen positiven PCR-Test auf SARS-CoV-2 nach sich zog, wie die Autoren in JAMA Network Open berichten (DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2022.8109).

„Luftverschmutzung gilt schon lange als Risikofaktor fuer Atemwegs­erkrankungen, etwa Influenza, weshalb die Sorge besteht, dass sie auch bei COVID-19 eine Rolle spielen koennte“, schreiben Erstautor Zhebin Yu von der Abteilung fuer Umweltmedizin am Karolinska-Institut in Stockholm und seine Kollegen. Die Schadstoffe in der Luft koennten zum einen die Empfaenglichkeit fuer Infektionen, zum anderen aber auch das Risiko fuer schwere Erkrankungen oder Komorbiditaeten erhoehen. … 

mehr unter 

Studie: 

Abstract der Studie in JAMA Network Open  

DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2022.8109

09.02.2022

Rostocker Forscher finden Einfluss von Feinstaub auf Gehirnleistung

„Staub ist ein natürlicher Bestandteil der Luft, der je nach Größe der Staubteilchen, oder Partikel, als Schwebstaub, Feinstaub oder ultrafeiner Staub auftreten kann. Bekanntermaßen können solche Partikel schädliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben. Forschende der Universitäten Rostock und Groningen sowie des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) haben nun herausgefunden, dass bereits (ultra)feine Staubpartikel mit einem Durchmesser unter 2,5 Mikrometer – zum Vergleich: 100 Mikrometer entsprechen der Dicke eines Haares – die geistige Leistungsfähigkeit des Menschen beeinträchtigen können….

Übertragen auf den gesellschaftspolitischen Kontext könne man sagen, dass Feinstaub als ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko anzusehen sei. „Er scheint nicht nur die Lunge zu schädigen, sondern auch direkt und indirekt die Gehirnfunktion“, sagt Benjamin Aretz. Damit beeinträchtige Feinstaub die geistige Gesundheit. „Politische Maßnahmen sollten daher in Zukunft darauf abzielen, die Luftschadstoffbelastung vor allem in unserem direkten Lebensumfeld zu reduzieren, da wir dort viel Zeit verbringen“, betont der Rostocker Forscher

Pressemitteilung: https://idw-online.de/de/news788055

Originalarbeit:  Long-term exposure to fine particulate matter, lung function and cognitive performance: A prospective Dutch cohort study on the underlying routes 

Aretz, B.; Janssen, F.; Vonk, J. M.; Heneka, M.T.; Boezen, H. M.; Doblhammer, G. (2021): 

https://doi.org/10.1016/j.envres.2021.111533

Weitere Information: Bericht in Spektrum der Wissenschaft

https://www.spektrum.de/news/wie-feinstaub-auf-das-gehirn-und-denkvermoegen-schlaegt/1951411

13. Juli 2020

Boston – In Vorbereitung auf eine Entscheidung der Umweltbehoerde EPA haben US-Epidemiologen noch einmal die Auswirkungen der Feinstaubbelastung in der Umwelt auf die Sterblichkeit aelterer Menschen untersucht.

Nach den in Science Advances (2020; https://www.science.org) vorgestellten Ergebnissen könnten in den USA in einem Jahrzehnt mehr als 140.000 vorzeitige Todesfaelle verhindert werden, wenn das Land den von der Welt­gesund­heits­organi­sation (WHO) empfohlenen Grenzwert uebernehmen wuerde. ….. 

Presse: Ärzteblatt_

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/114195/Feinstaub-Sterblichkeit-steigt-auch-unterhalb-der-Grenzwerte?rt=1e7984526cc6892b33e2e430fe42f2be

Presse Ärzteblatt: 

Artikel (free) mit vielen Referenzangaben: 

https://www.science.org

UBA-Sonderheft unter:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/luft/luftschadstoffe/feinstaub/feinstaub-durch-silvesterfeuerwerk 

laut UBA: „Jährlich werden fast 5000 Tonnen Feinstaub (PM10) durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern freigesetzt, der größte Teil davon in der Silvesternacht. Diese Menge entspricht in etwa 17 % der jährlich im Straßenverkehr abgegebenen Feinstaubmenge.“

 

Salz und Schreibtischarbeit, aber auch Feinstaub und Kohlenmonoxid können das Schlaganfallrisiko erhöhen. Eine globale Studie zeigt nun:

Das Problem mit der schlechten Luft ist größer als bisher angenommen.

Den vollständigen Artikel erreichen Sie im Internet unter der URL

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/luftverschmutzung-erhoeht-schlaganfall-risiko-a-1096748.html